Draco trat durch den geheimen Eingang in den Gemeindschaftsraum der Slytherins, durchquerte in mit wenigen raschen Schritten und ließ sich schließlich in einem der bequemen Sessel vor dem Feuer fallen.
Sofort standen die drei Erstklässler auf, die auf den anderen Sesseln am Kamin saßen...sie wussten, dass Draco es nicht leiden konnte, wenn man ohne Erlaubnis in seiner Nähe saß.
Aber der Junge würdigte den Drein keines Blickes, er war wieder einmal tief in Gedanken versunken...er überlegte sich eine passende Strafe für Wellington, schließlich konnte er das Schlammblut nicht einfach so davon kommen lassen.
Als Draco etwa 10 Minuten immer noch nichts passendes eingefallen war, beschloss er, dass er die Bestrafung ein wenig verschieben würde, griff in eine fremde Tasche, die neben dem Tisch vor ihm lag, nahm ein Stück Pergament, Tinte und eine Feder heraus...Draco musste nie fragen, wenn er etwas haben wollte, er nahm es sich einfach...bisher hatten nur wenige gewagt, sich bei ihm zu beschwerren...und wenn doch, dann tat dieser jemand es nur ein einziges Mal...
Der Junge warf einen Blick über seine Schulter, um sicher zu gehen, dass niemand ihn beobachtete, dann tauchte er die Feder in das Tintenfass und setzte sie auf dem Pergament auf:

Mutter, Vater: Ich benötige mehr Geld.
Draco

Draco legte die Feder beiseite und wartete einige Sekunden, bis die Tinte getrocknet war und rollte dann das pergament zusammen...er hoffte, seine Eltern würden dieses Mal nicht so lange brauchen und ihm rasch das Verlangte schicken...schließlich war es teuer, wenn man nebenbei nach verbliebenen Todesser suchen ließ.
Er seufzte leise, dann winkte er einen Zweitklässler zu sich, der sofort zu ihm kam.
"Bring das hoch in die Eulerei", meinte Draco kühl. "Und wehe, du liest, was ich geschrieben habe."
Der Angesprochene nickte eifrig, versprach, den Brief nicht zu öffnen und machte sich sofort auf den Weg.
Draco sah ihm noch nach, wie er den Gemeindschaftsraum verließ, dann machte er es sich wieder auf seinem Sessel bequem, legte seine Füße auf einen weiteren und machte sich wieder Gedanken über die Bestrafung von Wellington.