Lionel lächelte sanft. "Du bist normalerweise nicht unvernünftig. Nur hartnäckig", sagte er und es klang beinahe schon wie eine Psychoanalyse. "Wenn du dir etwas in den Kopf setzt, bekommst du es auch. Vor allem, wenn du einem armen kleinen Werwolf so sehr den Kopf verdrehst, dass er darüber hinaus alles vergisst und dir zu Füßen liegt." Er kniete sich vor ihr hin, war aber drauf und dran, wieder aufzustehen. Statt dessen sagte er nur: "Denk ja nicht, dass das hier ein Heiratsantrag wird, so weit sind wir noch nicht, aber ich liege dir jetzt buchstäblich zu Füßen." Er grinste sie an, stand wieder auf, nahm ihre Hände und schaute ihr in die Augen. "Ich ziehe gerne mit dir zusammen, auch wenn ich panische Angst davor habe, dass ich dich damit in Gefahr bringe. Und ich ...." Er biss sich auf die Lippen, bis etwas Blut kam, das war schwerer, als er gedacht hatte. "Ich .... verdammt noch mal, wie schwer kann es sein, dir zu sagen, dass ich dich liebe?"
Frech grinsend sah sie beinahe stolz zu Lionel rüber, als er sie als hartnäckig bezeichnete. Ihre Augen leuchteten kurz auf und ihr Grinsen glitt über in ein fasziniertes Lächeln, als Lionel weitersprach und dann auch noch vor ihr niederkniete. "Ich weiß, dass du mir zu Füßen liegst - das war Sinn und Zweck meiner Hartnäckigkeit. Und glaub ja nicht, ich lass dich wieder los" entgegnete sie gespielt selbstüberzeugt. "Was das Heiraten angeht, überlass ich es dir, mich zu überzeugen und auf Händen zu tragen, denn einfach so ein Niederknien ist unter meiner Würde" fuhr sie erneut gespielt arrogant und mit breitem Grinsen fort und glitt langsam wieder von der Arbeitsfläche hinab, da Lionel ihre Hände ergriff. Seine Sanftheit holte sie zurück in die Ernsthaftigkeit und so erwiderte Kayla lächelnd seinen Blick. Was er dann sagte, ließ ihr Herz aufhüpfen und für einen Moment wusste die junge Hexe nicht recht, was sie sagen sollte. Dann lehnte sie sich vor und küsste sanft seine leicht blutigen Lippen. "Hab keine Angst" flüsterte sie "denn auch ich liebe dich und dann haben wir nichts zu fürchten."
Lionel schaute sie mit Hundeaugen an. Er konnte das immer noch nicht richtig aussprechen, aber beim Fluchen hatte er es ja schon einigermaßen hinbekommen, das schien ihr zu genügen. Als sie ihn küsste, legte er seine Hände an ihre Wange und streichelte sie sanft. Er hätte gerne gesagt, dass er trotzdem Angst hatte, beinahe Panik. Er war noch nie verliebt gewesen, er hatte nicht einmal eine wirkliche Affäre gehabt vorher. Mal die eine oder andere Frau, wortlos verführt und wortlos wieder verlassen, ohne dass sie geahnt hätte, was oder wer er war, doch Kayla war von Anfang an irgendwie anders gewesen. Hätte er damals geahnt, wie es ausgehen würde, dass er MENSCH wurde, etwas, was er vorher verachtet hatte, dann hätte er sich vermutlich gar nicht auf sie eingelassen, doch heute war er glücklich deshalb. Glücklich und weiterhin ängstlich.
Nachdem er seine Angst erstmal wieder unterdrücken konnte - ihre Augen wischten wirklich alles negative aus seinem Hirn - ging er noch mal auf das Heiraten ein. " Niederknien ist unter deiner Würde?", lachte er. "Aber es ist nicht unter deiner Würde, mit einem Wolf zu leben. Seltsamer Stolz, aber wenn du das so willst." Er hob sie sanft hoch. "Dann trage ich dich halt auf Händen, statt dir zu Füßen zu liegen." Was machte er hier? Sie hatten zwar schon seit zwei, fast schon drei Jahren eine - Affäre? Beziehung? - doch eigentlich war er noch nicht bereit, oder? "Wärst du denn bereit dazu, irgendwann zu überlegen, meine Frau zu werden?", fragte er leise an. "Ich bin noch nicht bereit, zu heiraten - schon alleine, weil ich mich mit den Bräuchen nicht auskenne - aber ich will dich auch nicht mehr gehen lassen, jetzt wo du mich sogar zum Zusammenziehen gekriegt hast."
Natürlich hätte Kayla auch gern ein anderes "ich liebe dich" gehört, aber spätestens sein Hundeblick riet ihr, ihm Zeit zu lassen und zu warten. Sie wusste, wie schwer ihm alles fiel und konnte warten. Ok, eigentlich konnte sie es nie, aber sie versuchte es, denn es würde sich lohnen. Kayla wusste längst, was sie ihm bedeutete, auch wenn er sie manchmal zweifeln ließ. Und sie wusste, dass es für Lionel ein ungewohntes Gefühl war, das er früher nie so zugelassen hätte. Aber Kayla war halt anders. Sie musste leise lachen. "Wölfe sind edle Geschöpfe. Man muss nur hinsehen und darf nicht zu schnell verurteilen" antwortete sie dann ruhig, bevor er sie sanft hochob. Ein kleines Kichern entwich ihr wie aus Verlegenheit. Doch kein Stück verlegen entgegnete sie: "Oh, zu Füßen liegen darfst du mir auch gern manchmal. Aber ohne meine Stiefel passt das nicht ins Bild." Sie wollte seine Worte nicht so ernst nehmen, dass sie ihm Angst machen würde. Doch dann fragte er etwas sehr Ernstes. Völlig unsicher setzte er diese Erklärung an, doch Kaylas Blick wurde tief und liebevoll zugleich. Sie sah ihm in die Augen und sagte dann leise: "Ich werde kein zweites Mal in die Ehe stürtzen ohne mir sicher zu sein und ich denke, dass man daher um eine Zukunft kämpfen muss. Ich möchte Drei Haselnüsse wie für Aschenbrödel, das Haar eines Einhorns und dass du für mich einen Drachen tötest." Sie machte eine kurze Pause und lächelte sanft. "Ich möchte das hier nicht ins Lächerliche ziehen, ich meine es ernst. Und wenn du all das getan hast..." Ganz leise beendete sie ihren Satz: "...wirst du mich erneut fragen und es wird nur eine Antwort geben. Denn ich will mein Leben mit dir verbringen."
Lionel starrte sie entgeistert an. Drei Haselnüsse dürften kein Problem bereiten, aber das Haar eines Einhorns? War immer noch MÖGLICH, aber extrem schwer, zumal Einhörner riechen konnten, was er war und dementsprechend noch scheuer ihm gegenüber waren, als einem normalen Mann gegenüber. Drachen, einen Drachen töten, es gab keine Drachen mehr in Großbritannien und selbst die in Rumänien, Deutschland und dem Rest von Europa waren alle geschützt. Er könnte schon alleine für den Versuch lebenslänglich ins Gefängnis geworfen werden, was ihm eh schon drohte, sollte er in Großbritannien wieder in der Öffentlichkeit auftauchen. "Du weißt, ich würde all das für dich tun, aber könntest du dir wenigstens das mit dem Drachen überlegen? Das kommt mir ziemlich unmöglich vor", bat er sie in flehendem Ton. "Ich meine, kräftemäßig hätte ich vielleicht eine Chance, spätestens als Wolf, aber man kommt so schwer an einen Drachen heran. Gibt es nicht irgendwas ...anderes, was du dir noch wünschen würdest? Eine Blume vom höchsten Gipfel der Erde? Oder irgendwie so etwas?" Kayla hatte ihn doch irgendwie überrascht mit ihren Bitten, oder vielmehr Aufgaben. Wenn sie darauf bestand, würde er es versuchen, da gab es keinen Zweifel, aber er bezweifelte sehr, dass er jemals Erfolg haben konnte, ihre drei Bedingungen zu erfüllen. Immernoch entgeistert setzte er sich auf den Boden, fiel sogar schon fast.
Kayla musste lachen und als Lionel sich sozusagen auf den Boden setzte, ging sie in die Hocke, stuppste ihn dann an, dass er sich auf den Rücken legen müsste und legte sich dann über ihn. Grinsend flüsterte sie: "Naja, vielleicht könntest du ja kreative Alternativen finden. Es gibt da zum Beispiel so Drachenähnliche... oder du zähmst einen und wir fliegen einmal um die Welt." Dann küsste sie ihn langsam und leidenschaftlich, dass er kaum noch Gelegenheit zum Atmen fände. Sich über ihm auf die Knie aufrichtend lächelte sie ihn an und fügte dann hinzu: "Aber die Blume nehm ich zusätzlich auch gern, danke." Kayla wollte keineswegs, dass Lionel sein Leben bei ihren Aufgaben ließe, aber sie liebte Märchen und sie wollte ein Eigenes. Und außerdem musste man eine Frau wie sie schon gewinnen, die gab es nicht umsonst.
Als Lionel nach ihrem Kuss wieder zu Atem kam, schaute er immer noch leicht entsetzt, nickte aber schließlich. "Ich tu, was ich kann. Aber ich muss doch hoffentlich nicht dabei noch Rüstung tragen und auf einem Schimmel reiten, oder? Das würde ich zwar für dich machen, liebend gerne, aber nicht gerade dann, wenn ich gegen einen Drachen ankämpfe. Der Blutgeruch vom Pferd, wenn es verletzt wird, würde mich nur ablenken." Im Hinterkopf plante er aber schon fast, dass er zur Hochzeit auf einem Schimmel heranreiten wollte, wobei sie vermutlich mit langen, offenen Haaren noch weitaus besser auf ein Pferd passte. Er versuchte, sich etwas unter ihr aufzurappeln. "Na gut, dann lass mich mal überlegen. Einhörner. Die größte Herde gibt es in Hogwarts, im Wald. Da hinein zu kommen, sollte nicht allzu schwer sein, ich darf nur nicht zu nah an den Waldrand kommen, aber im Wald ist eh nie jemand. Da gibt es ein paar leckere Tierchen", er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen bei der Erinnerung. "Haselnüsse ....verzauberte, nehme ich an. Das schaffe ich auch noch. Drachen. Drachenähnliches. Hmmmm...." Warum überlegte er eigentlich jetzt schon? Wollte er sie wirklich jetzt schon um ihre Hand bitten? Wäre es nicht logischer, erst auf die Suche nach all dem zu gehen, wenn er bereit war für die Ehe? Aber vielleicht wäre er es ja schon nach den Abenteuern, die sie von ihm forderte.
Wieder musste Kayla auflachen und strich das Haar hinters Ohr. "Na vielleicht darfst du das eventuell blutende Pferd weglassen" sagte sie amüsiert und beobachtete Lionel, der sich etwas aufzustützen suchte. Ihre Hände sanft an seinen Hals legend beugte sie sich wieder etwas vor und legte erneut ihr Lippen auf seine, die er sich gerade noch appetitlich geleckt hatte. Ihn innig küssend ließ Kayla kurz wieder von seinem Mund ab und legte ihre Stirn an seine. Sie lächelte sanftmütig und flüsterte: "So weit bist du schon?" Natürlich waren sie beide noch nicht so weit, aber es war wunderschön, wie Lionel über ihre Zukunft nachzudenken schien.
Lio erwiederte ihren Kuss und schnappte danach erst einmal wieder nach Luft. Im Liegen hatte man einfach kein so gutes Atemvermögen. "Nein, aber so sehr liebe ich dich", meinte er leise und fasste nicht, dass er das sagte. "Und wer weiß, wenn ich DAS alles hinter mir habe, bin ich es vielleicht. Danach bin ich sicher ...wie sagt man? Gefestigt und bodenständig. Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas überhaupt passieren würde. " Er rappelte sich noch etwas hoch, schob sie dabei ganz leicht nach hinten, um sie dann wieder auf seinen Schoß zu ziehen, als er sich aufgesetzt hatte. Er strich ihr mit dem Handrücken den Hals hinab in den er schon so oft seine Zähne versenkt hatte, ohne nachzudenken. Das würde sich ändern müssen, er konnte nicht mehr einfach vor sich hin leben, als wäre Kayla eine Affäre, er musste jetzt auf sie aufpassen, also zumindest aufpassen, dass er nicht zu dolle zubiss, damit sie nicht seine Wolfseigenschaften übernahm.
Während Lionel wieder nach Luft geschnappt hatte und ihr nun Antwort schenkte, lächelte Kayla ihren liebsten Werwolf verträumt an und hatte ein so wunderschönes Gefühl in sich, dass Lionel beinahe hätte gar nichts weiter sagen müssen. Doch als er fortfuhr, musste die Studentin schon wieder lachen und meinte sichtlich amüsiert: "Dann bist du nicht gefestigt oder bodenständig, sondern kannst glücklich sein, dass du noch lebst!" Gefestigt und bodenständig würde er sicher auch irgendwann... spätestens wenn Kayla ihn zum Abwaschen verdonnerte und ihn anschrie, weshalb der Müll immernoch nicht draußen wäre. Sie musste grinsen, während Lio sich aufrichtete. Doch als er ihr über den Hals hinabfuhr, machte sich eine Gänsehaut über Kayla breit und ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper, während sie Lionel mit tiefem Blick beobachtete und den Kopf ein bisschen zurücklegte dabei. "Was denkst du?" fragte sie ihn leise.
"Naja, wenn ich versage und dich nicht heiraten dürfte, würde ich eh nicht mehr leben wollen, also entweder ich gewinne oder sterbe", sagte Lionel todernst und strich ihr weiter den Hals entlang. "Denken?", fragte er. "Sowas kann ich gar nicht", er grinste kurz absichtlich dämlich, wurde aber wieder ernst und meinte: "Ich denke darüber nach, wie ich dir ein guter Freund sein kann. Du hast etwas besseres verdient, als mich, also muss ich besser werden." Er legte ihr den Arm um die Hüfte und zog sie an sich, um sie leidenschaftlich zu küssen. Danach fragte er sie allerdings: "Magst du mich aufstehen lassen? Langsam frieren mir diverse Körperteile ab, die du eventuell noch gebrauchen könntest, der Boden ist sehr kalt."
Als Lio sagte, er wolle ohne Kayla nicht mehr leben, nahm ihr Blick erneut ein glückliches Funkeln an und ihre Lippen formten ein Lächeln, doch ernst nahm sie es dennoch. Sehr ernst. Sie genoss seine Berührungen und blickte Lionel weiter an, als er sprach. Doch zum Antworten kam sie nicht, denn schon küsste er sie und sie erwiderte seinen Kuss ebenso leidenschaftlich. Bei seiner nachfolgenden Frage lachte sie: "Es wäre doch äußerst schade, würdest du was Wichtiges verlieren." Sie stand sachte auf und als sie sich leicht breitbeinig über ihm stehend wiederfand, musste sie unartig grinsen, wie Lionel so zu ihren Füßen saß, doch trat auch gleich beiseite, um ihn aufstehen zu lassen. Dann schnappte sie sich wie beiläufig eine der Rotweinflaschen und rief noch "Bringst du Gläser mit?" während sie schon aus der Küche verschwand in Richtung Wohnzimmer.
Lionel rappelte sich langsam auf, rieb kurz die Hände, um sie zu wärmen, legte sie auf seine Hose, auf Höhe des Hinterns und wärmte sein Sitzfleisch immerhin so weit auf, dass er ihn wieder spürte. Dann wusch er sich die Hände, immerhin lagen sie gerade noch am Boden und wer wusste, was da alles drauf lag. Lio nahm er zwei Gläser und folgte seiner Herzdame. "Mylady", sagte er und stellte die Gläser auf den Tisch im Wohnzimmer und ging danach zum Kamin, um sich etwas aufzuwärmen. "Ich glaube, alles wichtige lebt gerade eben noch", stellte er schließlich fest, als das Kribbeln des Auftauens endlich wieder durch seine Beine und seinen Hintern lief. Schließlich setzte er sich aufs Sofa, leicht bibbernd, weil ihm immernoch kalt war.
Kayla hatte sich derweil auf das Sofa gekuschelt, die Wolldecke lose über ihre Füße gelegt. Vom Rotwein nippend beobachtete sie Lionel, wie er sich am Feuer wärmte und dann zu ihr kam. Sie konnte fühlen, wie er noch immer am Zittern war und fragte sich, ob es sich dabei denn wirklich um Kälte handelte. "Komm her" sagte sie leise und krochen ein wenig zu Lio hin, legte dabei die Decke ein Stück über ihn und zog ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, der ihn sicherlich wieder auf Temperaturen bringen würde. Ganz langsam ihre Lippen wieder lösend flüsterte sie ganz nah: "Ist dir jetzt wärmer?"
ooc: Ich bin dann erstmal für gut ne Woche im Urlaub. :o)
Lionel lächelte, wobei er seine Eckzähne bleckte. Irgendwie ließ sich der Wolf nicht einmal beim Lächeln ganz abwimmeln, aber so war er wenigstens nicht einmal dann allein, wenn er in seiner Höhle saß und Kayla vermisste. "Naja, nicht wirklich, aber der Versuch war schon nicht schlecht", antwortete er ihr und kuschelte sich an sie. Warum war ihm so kalt? Er lebte auch im Winter in einer Höhle, war normalerweise an Extremtemperaturen gewöhnt und jetzt zitterte er bei Zimmertemperaturen in der Gegend herum. Wurde er krank? Sicher nicht, sein Wolfskörper war stark, nicht so anfällig wie normale Menschen. "Sag mal, gibt es noch andere Situationen, in denen einem Menschen kalt ist, außer wenn er krank ist, oder er in der Kälte sitzt? Ich bin angezogen in Zimmertemperatur und frier mir trotzdem den Allerwertesten ab, ohne krank zu sein. Ich bin nicht krank, war ich nie", sagte er schon etwas beunruhigt.