"Okay...Vielleicht werde ich das mal beanspruchen. Ein bisschen lernen kann ja nicht schaden, auch wenn wir vieles wahrscheinlich nie wieder im Leben brauchen...", lächelte er. Ryan...im Moment sagte ihm der Name nichts, aber vielleicht kannte er ihm vom Sehen. Aber anscheinend hatten er und Uther die Gemeinsamkeit alles weit hinauszuschieben. Manchmal schaffte es Uther sogar Hausaufgaben so sehr aus dem Gedächntis zu verdrängen, dass er tatsächlich vergaß, dass es sie gab. Das war schon ein paar Mal schief gegangen, aber er arbeitete daran, so etwas zu vermeiden.
Amber lachte:" Naja, ich hab fast nur noch Fächer, die ich auch wirklich brauche. Ich will Aurorin werden. Auch wenn nach dem Tod Voldemorts die Todesser nur noch schwach sind, so hab ich doch eine persönliche Rechnung zu begleichen, und ich werde nicht ruhen, bis ein paar mehr von denen etwa 6 Fuß unter der Erde sind." So krass wollte Amber es zwar nicht ausdrücken, aber warum Sachen verharmlosen? Sie würde die Graundlerows umbringen. Da ging kein Weg dran vorbei. Entweder die oder Amber, und Amber wollte noch nicht sterben. Irgendwann ja, um ihre Familie wieder zu sehen. Aber erst, nachdem die Mörder ihrer Eltern in den nach schwefel stinkenden Sümpfen der Hölle versunken waren.
"Wow da hast du dir ja eine ziemlich harte Aufgabe gestellt." , meinte er erstaunt. Auch wenn die Todesser wahrscheinlich etwas zerstreut waren oder viele übergewechselt waren, so war es wahrscheinlich trotzdem unnmöglich so einer Aufgabe hinterherzukommen, vorallem wenn man das alleine ausführen wollte. Diese Leute waren immernoch gefährlich. Uther konnte sich vorstellen, dass manche wahrscheinlich auch irgendwie einen Knacks weghatten, jetzt wo ihr Herr und Meister vor die Hunde gegangen war (falls er das wirklich war), dass machte sie vielleicht sogar noch gefährlicher.
"Ja", gab Amber zu. "Aber ich arbeite seit Jahren an meinem Körper und meiner Magie, nur um das zu schaffen. Und wenn es heißt 'Sie oder Ich', dann kämpfe ich bis zum letzten Blutstropfen. Ich lasse nicht zu, dass sie noch mehr unschuldige Menschen umbringen. Nie wieder sollen sie ein Lebewesen quälen und nie wieder lasse ich sie mir etwas wegnehmen."
Uther nickte nur stumm. Er bewunderte ihre Entschlossenheit, nicht jeder arbeitete auf so ein Ziel hinaus. Und wer weiß vielleicht würde sie es auch schaffen. Wobei die Chancen eins zu einer Million waren. "Du wirst schon wissen was du da tust." meinte er schließlich. Glaube konnte bekanntlich Berge verschieben.
"Ja", nickte Amber. Sie wusste nur zu genau, was sie tat. Eigentlich wollte sie das nicht wissen. Sie wollte nicht wissen, wie gefährlich es war, die Todesser zu jagen. Sie wollte nicht wissen, wie viele Menschen durch deren Hand gestorben waren. Aber sie wusste es. Sie wusste es zu gut. "Und du?", versuchte sie, das Thema zu wechseln. "Was möchtest du nach deinem Abschluss machen?"
Das war natürlich eine sehr gute Frage... "Ich weiß noch nicht so recht. Ich hab eigentlich vor etwas in Richtung Kunst oder Musik zu studieren.", erläuterte er. "Aber bis dahin hab ich noch Zeit mich zu entscheiden, ansonsten würde ich zu irgendeinen kreativen Job tendieren. Hauptsache abwechslungsreich... Ich würde zum Beispiel austicken wenn ich eine monotone Fließbandarbeit verrichten müsste."
Amber nickte wieder. "Ich kann dich verstehen. Ich würde auch keine Fließbandarbeit schaffen, und erst recht keinen reinen Bürojob. Selbst Lehrer wär zuviel für mich, ich glaub, ich würde alle paar Tage einen meiner Schüler würgen, wenn sie dumme Fragen stellen, nicht ordentlich mitarbeiten oder aber Blödsinn machen. Dabei hab ich selber auch gerne Blödsinn gemacht. Letztes Jahr, die Schmierereien auf Snape´s Tür, das waren Ryan und ich", kicherte sie. Ja, auf das Graffiti auf Snape´s Bürotür war sie mehr als stolz. Und erst recht darauf, dass sie nie erwischt wprden waren. "Bist du denn gut in Sachen Musik?", fragte sie.
"Stimmt als Lehrer hat man echt viel um die Ohren." Trotz dieser Tatsache hatte er vor den meisten nichts wirklich Respekt. Er erinnerte sich an das Graffiti. Das war schon eine tolle Leistung gewesen und eine noch größere nicht erwischt worden zu sein. "Ob ich gut in Musik bin?" wiederholte er. "Ob ich gut bin kann ich schwer einschätzen, aber ich lebe dafür. Ohne geht nicht. Ich brauch das." Ja das war seine persönliche Droge. "Ich spiele Gitarre." Die Band erwähnte er nicht, denn diese war so klein und unbedeutend das nur die wenigstens sie kannten, weshalb sie bis jetzt auch noch keinen Namen hatten.
Amber schaute bewundernd. "Ich bewundere Leute, die musikalisch begabt sind. Wäre ich auch gerne, bin ich aber leider nicht. Ich lasse meine Kreativität nur beim LARP raus. Das ist eine Muggelerfindung, es heißt Live Action Role Play und ich bin in einer Mittelalterrollenspielgruppe", erzählte sie und zuckte mit den Schultern. "Meine Eltern haben mich in einen Muggelkindergarten und eine Muggelgrundschule geschickt und da hab ich ziemlich viel ihrer Sportarten und Hobbies kennen gelernt und ein paar für mich ausgewählt." Sie erzählte schon wieder sehr viel über sich und ließ ihn kaum zu Wort kommen. Also schwieg sie erstmal eine Weile.
"Klingt interessant." , meinte er. Uther kannte auch ein paar Muggel, hatte auch keine Probleme mit ihnen, doch manchmal fiel es ihm schon schwer deren Unterhaltungen zu folgen mit den ganzen Sachen wie Internet, Fast Food, Handys (seltsame piepende nervige Teile). Doch das ließ er sich nie anmerken, weil er dann immer nickte und verstehend tat. Es war beeindruckend, dass manche Zauberer (oder eben Hexen) sich so gut dort anpassen konnten.
Amber lachte. "Ja, die Muggel haben viele lustige Sachen erfunden, die zwar Arbeit erfordern aber doch einen gewissen Luxus bieten. Meine Oma ist auch Muggel. Sie weiß aber von der Magie, weil meine Mum Hexe war. Trotzdem ist bei ihr zuhause immer 'Mit der Hand machen' angesagt. So kann ich mich nahtlos in die Muggelwelt einfügen. Ich lebe eh in zwei verschiedenen Welten. Ist ganz schön anstrengend manchmal."
"Das kann ich mir gut vorstellen." , meinte er darauf. Er könnte sich so ein Leben nicht vorstellen. "Ich glaub ich hätte die ganze Zeit Angst in Gegenwart von Muggeln, dass ich mich verplapper." Solche Situationen sind ihm zum Glück noch nie unterlaufen, aber er befürchtete dann vor Verlegenheit und Auswegslosigkeit im Boden zu versinken. Absichtlich verraten würde er es zwar nie, aber wer kannte das nicht, wenn einfach mal ein Geheimnis herausrutschte?
"Ist mir auch schon passiert", gab Amber zu. "Und zum Beispiel bei Kindern kann man gar nichts dagegen tun. Wenn die aus Versehen zaubern und sich verraten, hat man nun einmal ein Problem. Aber da gibt es ja immer noch zwei Auswege: Vergessenszauber leicht dosiert oder aber so tun, als meinte man Zauberer nach DEREN Auffassung, also zieht man Karten aus dem Ärmel oder einen Hasen aus einem Zylinder. Und meistens, wenn die Muggel einen Zauber gesehen haben, blendet ihr Hirn das einfach aus. Was Muggel nicht glauben und nicht sehen wollen, das sehen sie auch nicht. "
Uther nickte wieder. "Stimmt auch wieder." Er ließ den Blick über die Ländereien schweifen. So gutes Wetter und kaum einer unterwegs. Die konnten ja wohl unmöglich alle lernen... Hatte er irgendwas am schwarzen Brett überlesen? Wenn ja war es wahrscheinlich eh zu spät und er konnte sich das alles noch nachträglich erzählen lassen. Zudem gesagt gefiel es ihm sowieso wenn nicht so viel Gewusel los war.