JETZT war wirklich genug!
Draco hielt seinen Zauberstab nun direkt auf Ambers Herz und flüsterte: "Crucio"...einer der wenigen Zauber, die Draco ungesagt noch Probleme machten, weshalb er gezwungen war, die Worte auszusprechen, wenn er sicher gehen wollte, dass sein Zauber gelang.
Sollte sie doch versuchen diesen Zauber abzuwehren...unmöglich für ein so ungebildetes Schlammblut, schließlich lernte man solche Zauber nicht in Hogwarts...und auch deren Abwehr nicht...vor allem da es außer ausweichen sowieso keinen Abwehrspruch gab...jedenfalls soweit Draco wusste...und Draco hatte immer Recht.
Der Junge bereitete sich schon darauf vor, dass Amber sich schreiend auf dem Boden wand...die verdiente Strafe für das freche kleine Mädchen...sie würde gewiss nie wieder so mit ihm sprechen...und die Strafe, die Draco erwartete? Nun, dass war dem Jungen im Moment egal. Niemand würde es wagen IHN nach Askaban zu schicken, vor allem nicht die alte McGonagall, die versuchte ständig das Gute in den Menschen zu sehen.

Amber hatte dank ihrer Sportlichkeit ein gutes Reaktionsvermögen, weshalb sie schnell zur Seite sprang. Sicher, sie hätte versuchen können, den Fluch irgendwie abzuweisen, doch sie war sich nicht sicher, ob da die normalen Sprüche helfen würden. Vermutlich nicht, immerhin wurden selbst kampferprobte Auroren von Todessern mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert.
Da ging sie lieber auf Nummer sicher, als dass sie diese Schmerzen ertragen musste. Ja, ihr wurde der Fluch schon einmal auferlegt, damals war sie noch sehr jung gewesen, und ihre Eltern hatten sie damals gerettet. Dieses Erlebnis wollte sie wirklich nicht wiederholen.
"Was hast du für ein Glück, dass ich keine Petze bin, ansonsten würdest du sofort achtkantig von der Schule fliegen", sagte Amber dann ruhig, aber mit zornigem Blick. "Das regel ich lieber auf meine Art, in ein paar Monaten. Aber an deiner Stelle würd ich mir einen neuen Zauberstab zulegen, denn diesem hier kann man den Cruciatus noch eine Weile nachweisen."

Eigentlich hatte Amber Lust, Draco auch einen Fluch an den Hals zu hetzen, aber sie wollte nicht unbedingt von der Schule fliegen oder Filchs geliebten Pokalraum putzen. Ihr fielen nun wirklich weitaus spannendere Freizeitbeschäftigungen ein.

Draco grinste Amber kühl an: "Und du hast Glück, dass ich im Moment keine Lust daran habe, dich zu quälen, Wellington. Aber geh mir demnächst aus dem Weg und sprich mich nie...NIE wieder an...ansonsten mache ich meine Drohung war...und du folgst deinen Eltern in den Schlammbluthimmel."
Der Junge warf dem Mädchen noch einen letzten verächtlichen Blick zu, dann steckte er seinen Zauberstab weg, strich sich das blonde Haar zurück und stolzierte davon...in Richtung Schloss...er wollte im Slytherin-Schlafsaal ein paar der klügeren Schleimer suchen, die ihm die Hausaufgaben machen sollten...schließlich gab Draco sich nicht mit irgendwelchen Aufätzen über Werwolfe, Schrumpftränke oder Animagi ab....nein, dass konnten schön andere für ihn machen.

Amber grinste Draco noch hinterher, doch sie wollte jetzt wirklich lieber lernen, anstatt sich den Nachmittag mit so jemandem wie ihm zu versüßen. Ein handfestes Duell konnten sie noch ein andermal starten.

tbc: weg

Eigentlich hatte Uther beschlossen nachdem Amber gegangen war, ebenfalls wieder ins Schloss zu gehen. Aber irgendwie war er dann doch noch im Freien geblieben und war weggenickt. Erst am frühen Abend war er wieder aufgewacht. Leicht verwirrt sah er sich um. Wo sind denn die nur alle? Ein paar Minuten später, hatte er dann auch gerafft, dass es schon ziemlich spät sein musste. Das war dem Ravenclaw eigentlich relativ egal, aber er ging trotzdem langsam in Richtung Schloss. Da er so ziemlich am hintersten Winkel der Ländereien herumgelegen hatte, hatte er noch ein größeres Stückchen Weg vor sich, Uther ließ sich Zeit. Zu spät war eh zu spät, wieso plötzlich Eile schieben. Irgendwo in der Ferne tauchte eine Person auf. Beim genaueren Betrachten, erkannte er den Slytherin – Draco Malfoy, einen Namen den hier eigentlich jeder kannte. Uther selbst hatte nie groß zu tun gehabt mit ihm.

Draco hatte jedoch noch nicht einmal den halben Weg zum Verbotenen Wald zurückgelegt, als ihm ein Junge entgegenkam...verdammt...er hatte gehofft, dass niemand ihn sehen würde...jetzt machte der Junge sich bestimmt Gedanken darüber, wo er so spät noch hinwollte...und vielleicht verpetzte er ihn sogar bei einem Lehrer...nicht, dass Draco Angst vor irgendeinen der alten Lehrer der Schule hatte...aber schließlich wollte er nicht auffallen.
Draco zögerte, dann änderte er seinen Weg ein wenig und ging direkt auf den Jungen zu...jetzt erst erkannte er ihn: Es war Uther Shannahan...auch aus seinem Jahrgang, aber in Ravenclaw...
Draco zögerte immer noch...aber es war eigentlich die einzige Möglichkeit, dass seine nächtliche Waldspaziergänge weiterhin geheim blieben...also zog Draco hinter seinem Rücken seinen Zauberstab...er wollte Shannahans Gedächtnis ein kleines bisschen verändern...

Uther war es eigentlich egal, was der Slytherin vorhatte. Schließlich schlichen sich oft Schüler abends auf die Ländereien. Bei dem Wetter heute ja auch kein Wunder oder? Verwundert war er nur als Draco seine Richtung änderte und sich ihm näherte. Der Ravenclaw konnte sich nur schwer vorstellen, dass dieser ein wenig plaudern wollte und fand die Situation irgendwie merkwürdig. Als sein Gegenüber dann auch noch seinen Zauberstab zückte, war Uther irgendwie klar, dass irgendein krummes Ding am Laufen war. „Was willst du denn damit? Alter, mach bloß keinen Mist!“ Nein Uther hatte in der Tat keine Lust irgendwie deformiert im Krankenflügel aufzuwachen oder irgendwas dergleichen.

"Oh...keine Angst...es wird nicht wehtun", antwortete Draco kühl und hob seinen Zauberstab nun noch ein Stückchen höher...jetzt, wo Shannahan ihn durchschaut hatte, hatte es schließlich keinen Sinn den Zauber heimlich anzuwenden.
Amnesia...einer der Sprüche, die der Slytherin in letzter Zeit recht häufig nutzen musste...da immer wieder jemand ihn bei etwas entdeckte, was er nicht sehen durfte, oder weil sie es doch wagten, seine Briefe zu lesen, die sie eigentlich nur in die Eulerei bringen sollten...deshalb beherrschte Draco den Zauber schon fast im Schlaf...es war kein leichter Spruch, aber wenn man einmal den Dreh heraus hatte, wie man den Zauberstab bewegen musste, damit man wirklich nur die richtigen Informationen aus dem Gedächtnis löschte, konnte rein gar nichts schiefgehen...ausgenommen natürlich das Opfer wehrte sich...
Aber so, wie Draco den Ravenclaw einschätzte, war er viel zu dumm und zu feige, um seinen Zauberstab gegen Draco zu erheben.
"Amnesia", flüsterte Draco...

Es wird nicht weh tun? Oh wie beruhigend das zu wissen..., dachte Uther sarkastisch. Man konnte also noch nicht einmal mehr abends über die Ländereien gehen ohne das es in einer Katastrophe endete... Noch immer hatte er keinen Schimmer was Draco da ausgeheckt hatte. Tatsächlich gab es sogar Schüler, die behaupteten der Slytherin wäre etwas verrückt geworden. Uther hatte in diesem Moment ebenfalls diesen Eindruck. Der Ravenclaw war keine Mensch der einfach mal den Zauberstab nahm und Stunk anfing, nicht weil er feige war, sondern einfach nur seine Ruhe haben wollte und keinen Stress gebrauchen konnte. Außerdem war die Situation auch viel zu unüberschaubar, als das er hätte irgendetwas hätte vorausplanen können. Also stand er nur verwirrt, schweigend und misstrauisch da. Das letzte was er dann noch hörte, woran er sich aber sicher nicht mehr erinnern würde war: Amnesia.

Es dauerte nicht einmal eine halbe Minute und schon hatte Draco die Erinnerung an die Begegnung mit ihm aus Shannahans Gedächtnis gelöscht...was für ein dummer Junge...er hatte nicht einmal seinen Zauberstab gezogen, um sich zu wehren...er war einfach stehen geblieben und hatte nichts getan...
Ein leises, selbstzufriedenes Lachen kam über Dracos Lippen...der Ravenclaw würde sich an nichts mehr erinnnern...jedenfalls, wenn sein Zauber gelungen war...und eigentlich sollte er das.
Der Slytherin packte seinen Zauberstab zurück in die Tasche...dann drehte er sich weg und lief weiter in Richtung verbotener Wald...vielleicht wäre es besser gewesen, Uther noch ein paar Erinnerungen in das Gedächtnis zu pflanzen...wie: Ich muss noch ganz viele Hausaufgaben machen oder ich muss dringend in den Schlafsaal oder so etwas in der Art, damit Draco sicher gehen konnte, das der Ravenclaw auch wirklich verschwand und ihn nicht doch heimlich folgte...aber jetzt war es zu spät.

Etwas verpeilt sah Uther sich um. War irgendwas gewesen? Wieso war er draußen? Immer noch etwas verwirrt versuchte er die Ursache für seinen Standpunkt zu finden. Hier war aber keine Menschenseele- war er vorhin schon hier gewesen? Kurzerhand beschloss er wieder ins Schloss zu gehen, als sein Blick auf eine Gestalt fiel, welche sich am Waldrand befand und scheinbar die Absicht verfolgte sich in den Verbotenen Wald zu begeben. Es war Uther normalerweise egal, was andere taten, aber irgendwie hing der Gedanke an ihm, dass diese Person, die er allerdings nicht erkennen konnte im Halbdunkel, etwas damit zu tun hatte, dass er hier war. Also folgte er langsam.

Ein letztes Mal drehte Draco sich um...nur um auch wirklich sicher zu gehen, dass niemand ihm folgte...
"Verdammt", entfuhr es dem Slytherin als er eine Gestalt erkannte, die, zwar noch ein Stück entfernt von ihm, aber in genau seine Richtung lief.
Das konnte doch nur Shannahan sein! Langsam wurde der Junge wirklich lästig...er hatte doch seine Erinnerung gelöscht...wieso kam er ihm trotzdem hinterher? Er durfte sich nicht einmal daran erinnern, dass Draco sich hier befand...
Draco blieb weiterhin stehen und wartete.
Wieder hatte er hinter seinem Rücken seinen Zauberstab gezogen...sobald Uther in Reichweite war, würde er dafür sorgen, dass er endgültig verschwand...

Warum Uther der Gestalt folgte, wusste er nicht. Ok er wollte eine Antwort, warum er draußen war. Schließlich konnte er sich nicht dran erinnern. Konnte ihn eigentlich egal sein, schließlich war es eine Sache die sich sehr schnell ändern ließe, indem er einfach umdrehte und zum Schloss ging.
Der Ravenclaw war unentschlossen. Er stand da und drehte sich in Richtung Schloss. Vielleicht war es besser einfach umzukehren... Die Gestalt am Wald hatte er in dem Moment schon geistig verdrängt. Er lief nicht mehr Richtung Wald, aber auch nicht in Richtung Schloss. Er dachte nach. Uther versuchte eine Entscheidung zu treffen. Die Gestalt am Wald, hatte er bis dahin ja noch nicht erkannt.

Was tat er denn jetzt?
Verwirrt beobachtete Draco, wie Uther seine Richtung plötzlich änderte...allerdings lief er ncht, wie Draco zu erst erwartet hatte, zurück in Richtung Schloss...sondern lief parallel zum Waldrand entlang.
Draco hob seinen Zauberstab und versuchte zu zielen...aber Shannahan war zu weit weg, es war zu dunkel und der Junge bewegte sich einfach zu viel, um ihn treffen zu können.
"Verdammt", fluchte der Slytherin ein zweites Mal.
Was sollte er jetzt machen? Wieder auf Uther zugehen? Einfach weitergehen? Hier warten?
Schließlich entschied Draco sich für die dritte Möglichkeit und blieb stehen.